Aktie.Earth: Eine Aktie für den Planeten
Die österreichische NGO AllRise hat gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe, Mighty Earth, Client Earth, Bees and Trees sowie Whistleblower-Netzwerk das Kooperationsprojekt Aktie.Earth ins Leben gerufen. Ausgehend von der Prämisse, dass jeder Mensch einen Anteil an unserer Erde besitzt, zielt das Projekt darauf ab, das Bewusstsein für die Bedrohung unserer natürlichen Lebensgrundlagen durch den Klimawandel, den Verlust der Biodiversität, die Übernutzung von Ressourcen und insbesondere durch die zunehmende globale Umweltkriminalität zu schärfen.“
Im Fokus des Projekts Aktie.Earth steht zunächst die Problematik illegaler Entwaldung, die vorrangig der Schaffung von Weideflächen für die Viehzucht sowie von Anbauflächen für Soja als Futtermittel dient, insbesondere zur Versorgung der deutschen Fleischindustrie. Im Rahmen dieses Projekts hat die Deutsche Umwelthilfe am 30. Oktober 2024 Untersuchungen zu den verheerenden Folgen von Brandrodungen im Amazonas- und Cerrado-Gebiet Brasiliens veröffentlicht. Diese Studien belegen eindrücklich, wie die Zerstörung dieser einzigartigen Ökosysteme den Anbau von Soja und die Rinderhaltung begünstigt.
Der Sojaanbau und seine Folgen
Die von der Deutschen Umwelthilfe veröffentlichte „Soy Story“ dokumentiert detailliert, wie der Sojaanbau als Futtermittel die heimische Ackerbohne in Deutschland nahezu vollständig verdrängt hat. Die daraus resultierende hohe Nachfrage führt zur Abholzung riesiger Flächen im brasilianischen Amazonas und Cerrado, um den steigenden Bedarf an Soja, vor allem für die Schweinefleischproduktion in Deutschland, zu decken. Das Cerrado, eine besonders artenreiche Savanne, verschwindet derzeit in einem besorgniserregenden Tempo, das dreimal so hoch ist wie beim benachbarten Amazonas-Regenwald. Diese großflächige Zerstörung ökologisch hochwertiger Landschaften, die einst als bedeutende Kohlenstoffsenken fungierten, trägt maßgeblich zur Verschärfung der globalen Umwelt- und Klimakrise bei.
Verantwortung der deutschen Fleischindustrie
Ein Viertel des in Brasilien produzierten Sojas wird von dem Handelsunternehmen Bunge nach Deutschland importiert und laut Untersuchungen der Deutschen Umwelthilfe von Fleischproduzenten wie Tönnies, Rothkötter und Westfleisch zur Mast von Schweinen verwendet. Der hohe Proteingehalt von Soja macht es zu einem beliebten Futtermittel und ermöglicht eine schnelle Gewichtszunahme der Tiere. Allerdings ist der Anbau von Soja in Monokulturen mit einem hohen Einsatz von Pestiziden verbunden, was zu einer erheblichen Belastung von Gewässern und Böden führt und die Gesundheit der lokalen Bevölkerung gefährdet.
Deutsche Fleischkonzerne sind damit nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe in Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen involviert, die dem deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und der neuen EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR) widersprechen. Diese Rechtsvorschriften verpflichten Unternehmen, ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen entlang ihrer Lieferketten zu minimieren. Viele Unternehmen verlassen sich jedoch auf Zertifizierungen wie den QS-Standard, die nicht immer ausreichende Garantien für eine nachhaltige Produktion bieten.
Das Whistleblower-Netzwerk e.V. als Anlaufstelle
Whistleblower-Netzwerk bietet Personen, die über Missstände in diesem Zusammenhang verfügen, eine vertrauliche Anlaufstelle. Unser erfahrenes Beratungsteam steht zur Verfügung, um Betroffene bei der rechtlichen Einordnung ihrer Informationen und der Wahl geeigneter Maßnahmen zu unterstützen. Ziel ist es, durch die Schaffung von Transparenz einen wirksamen Beitrag zur Bekämpfung von Umwelt- und Klimaverstößen zu leisten.