Unsere Aktivitäten

Cum-Ex und Wirecard, Rechtsextreme in der Bundeswehr, Missstände in der Altenpflege und Missbrauch in der Kirche belegen eindrucksvoll, welche entscheidende Rolle Whistleblower bei der Aufdeckung gravierender Missstände spielen. Sie stärken so den demokratischen Diskurs und ermöglichen Rechenschaft und Veränderung. Dass Menschen den Mut aufbringen, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, um Rechtsverstöße und andere Missstände als solche zu erkennen und im öffentlichen Interesse aufzudecken, ist aber nicht voraussetzungslos. Die Gesellschaft muss neben rechtlichen und institutionellen Bedingungen auch das soziale Umfeld dafür schaffen. Derzeit zahlen die meisten Whistleblower einen hohen Preis, wie untenstehende Erfahrungsberichte von Whistleblowern aus unserer Wanderausstellung exemplarisch zeigen.

Wir arbeiten daher auf vielen Ebenen dafür, dass Whistleblower effektiv vor Repressalien geschützt werden und die Anerkennung erhalten, die sie verdienen. Ermöglicht wird das durch die tatkräftige und finanzielle Unterstützung unsere Förderer:innen, Spender:innen und ehrenamtlichen Engagierten. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen beispielhaften Überblick geben, was wir mit Ihrer finanziellen Unterstützung konkret leisten und erreichen können.

Mehr Informationen zu den einzelnen Bereichen werden über das „+“ auf der rechten Seite ausgeklappt. Für Vergrößerung der Grafiken bitte darauf klicken.

Veränderung rechtlicher und politischer Strukturen

Whistleblower-Netzwerk setzt sich bei politischen Entscheidungsträger:innen für eine Verbesserung des Whistleblowerschutzes zur Stärkung der Informations- und Meinungsäußerungsfreiheit ein.

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Leider mangelt es in Deutschland mangelt es nach wie vor an rechtlichem Schutz und gesellschaftlicher Akzeptanz für Whistleblower. Hier setzt unsere Advocacy-Arbeit an. Gemeinsam mit Rechts- und Sozialwissenschaftler:innen entwickeln wir konkrete Vorschläge zur Verbesserung der rechtlichen Lage und diskutieren sie bei Veranstaltungen und Vorträgen. Über Positionspapiere und Hintergrundgespräche nehmen wir direkten Einfluss auf politische Entscheidungsträger:innen. So haben wir beispielsweise bei der Umsetzung der EU-Whistleblowing-Richtlinie durch ein Hinweisgeberschutzgesetz

All diese Aktivitäten nehmen viel Zeit in Anspruch, die unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen ohne eine hauptamtliche Geschäftsstelle nicht stemmen könnten. Gespräche, Positionen, Texte und Veranstaltungsprogramme müssen abgestimmt, Recherchen durchgeführt und juristische Expertise eingeholt werden. Hinzu kommen Kosten für Raummieten, Anreise und Technik.

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Öffentlichkeitsarbeit

In unserer Öffentlichkeitsarbeit zeigen wir auf, wie Demokratie und Rechtsstaat von Whistleblowern profitieren. So wollen wir mehr Menschen dafür gewinnen, sich für eine Verbesserung ihres Schutzes einzusetzen.

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Öffentlichkeitsarbeit

Whistleblower werden in Deutschland nach wie vor oft als Verräter:innen stigmatisiert und ausgegrenzt. Mit unserer Öffentlichkeits- und Pressearbeit wollen wir das Ansehen von Whistleblowern verbessern. In einer WanderausstellungBlogbeiträgen, Podcasts, Kurz-Videos, Social-Media-Kampagnen, Newslettern, Pressespiegeln und Vorträgen zeigen wir auf, welche Missstände durch Whistleblower aufgedeckt wurden und zu welchen gesellschaftlichen Veränderungen dies geführt hat. Die Geschichten einzelner Whistleblower verdeutlichen dabei, welchen hohen Preise sie für ihre Zivilcourage zahlen. Um regelmäßig neue Whistleblower-Fälle aufzugreifen und zeitgemäß für unsere Wanderausstellung, unser Online-Formate und unsere Publikationen aufzubereiten, fehlen uns leider derzeit leider die personellen und finanziellen Ressourcen. Dabei wird eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit künftig noch wichtiger sein, damit das Thema in Anbetracht anderer, vermeintlich akuterer Themen nicht wieder aus dem Blick der Öffentlichkeit gerät.

Bereitstellung von Hintergrundinformationen 

Das Interesse am Thema Whistleblowing hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen, wie wir an den vielen Anfragen von Medien, Compliance-Experten und Wissenschaftler:innen bemerken. Leider fehlt es aber nach wie vor an vernünftig und verständliche aufbereiteten Hintergrundinformationen, was u.a. Journalist:innen, Studierenden und anderen Interessierten die Arbeit erschwert. Unsere Webseite schließt diese Lücke ein Stück weit, z.B. über FAQs, der Dokumentation der rechtlichen Entwicklung des Whistleblowerschutzes und des Prozesses gegen Julian Assange. Bei entsprechenden finanziellen Mitteln wollen wir dieses Angebot ausbauen und einzelne Aspekte des Themas zusammen mit Expert:innen verschiedener Fachrichtungen vertiefen.

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Bildungsarbeit

Wir sensibilisieren Schüler:innen, Auszubildende, und Arbeitnehmer:innen über Workshops und Vorträge u.a. für den gesellschaftlichen Nutzen von und den richtigen Umgang mit Whistleblowern.

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Workshops in Schulen und Jugendeinrichtungen

Wir wollen junge Menschen bereits vor dem Berufseinstieg dafür sensibilisieren, wie falschverstandene Loyalität gegenüber Personen und Institutionen die Aufdeckung von Fehlentwicklungen verhindert. Wir ermutigen sie, sich gegen Missstände in ihrem Alltag zu wehren. Deswegen bieten wir Schulen, Jugendorganisationen und andere Bildungseinrichtungen Online-Workshops, Seminare und Vorträge zum Thema Whistleblowing an.

Dabei setzen wir auf interaktive und partizipative Methoden, darunter eine Mini-Ausstellung mit Whistleblower-Fällen, ein Grundrechte-Memory und ein Rollenspiel. Über ergänzenden Materialien wie einen Grundrechte-Katalog, Instagram-Stories und Podcasts wollen wir die Teilnehmenden motivieren, sich im Anschluss weiter mit dem Thema zu beschäftigen.

Die Workshops wurden von der Berliner Landeszentrale für politische Bildung gefördert und haben sehr gutes Feedback von Teilnehmenden und Lehrkräften erhalten. Leider konnten wir sie aufgrund beschränkter finanzieller Ressourcen bislang fast nur in Berlin durchführen. Mit Ihrer finanziellen Unterstützung könnten wir das Angebot auf andere Bundesgebiete ausweiten und neue Elemente und ergänzendes Material (z.B. Podcast) für den Workshop entwickeln.

Weiterbildung für Arbeitnehmer:innen

Nicht nur bei den Arbeitgebern, sondern auch in der Belegschaft stoßen Whistleblower oft auf Vorbehalte. Ihnen wird beispielsweise vorgehalten, sie seien Denunziant:innen und ein Kontrollinstrument der Arbeitgeber. Durch Weiterbildungsangebote und Handreichungen wollen wir insbesondere Betriebs- und Personalrät:innen vom Nutzen von Whistleblowing überzeugen und sie über die Rechtslage informieren. Wir erhoffen uns davon, dass sie am Abbau von Vorurteilen in der Belegschaft gegenüber Whistleblowern (Mobbing!) sowie an der Schaffung hinweisgeberfreundlicher Strukturen und einer Speak-up Kultur bei ihrem Arbeitgeber mitwirken. Zudem wollen wir sie in die Lage versetzen, potenziellen Whistleblowern einen Überblick über ihre Rechte und Pflichten, Meldewege und Beratungsangebote zu geben.

Durch Schulungen (u.a. für Verdi B+B oder die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten) haben wir bereits Erfahrungen gesammelt. Infolge der Verabschiedung des Hinweisgeberschutzgesetzes wird das Interesse an derartigen Schulungen zunehmen. Davon werden wir allerdings nur profitieren können, wenn wir den Bekanntheitsgrad unseres Angebots erhöhen. Für die damit verbunden Öffentlichkeitsarbeit fehlen uns bislang die personellen und finanziellen Ressourcen.

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Unterstützung von Whistleblowern

Unser erfahrenes Beratungsteam berät (potenzielle) Whistleblower und ihr Umfeld und stellt Informationen zur Rechtslage bereit.

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Menschen, die auf Missstände stoßen, wissen meist nicht, wie sie damit umgehen sollen und wem sie vertrauen können. Mit unserer Beratungs- und Informationsangebot unterstützen wir sie und ihr Umfeld bei der Entscheidungsfindung und zeigen ihnen mögliche Wege und Folgen auf. Oft müssen dafür umfangreiche Dokumente zu juristisch und technisch komplexen Fragestellungen gesichtet werden. Die Kommunikation erfolgt dabei teilweise anonym über eine geschützte Hinweisgeberplattform. Nach ihren Meldungen sind Whistleblower häufig Repressalien ausgesetzt und werden stigmatisiert und ausgegrenzt. Daher ist es wichtig, sie nach Abgabe ihre Meldung weiter zu begleiten. Mit unserer Beratung helfen wir Menschen in einer schwierigen Situation und leisten im Idealfall einen Beitrag zur Behebung eines Missstands. Darüber hinaus erfahren wir so mehr über rechtliche Problemlagen und die Herausforderungen, denen Whistleblower ausgesetzt sind.

Perspektivisch würden wir gerne ein breites und überregionales Unterstützernetzwerk aufbauen, u.a. mit ehemaligen Whistleblowern, Journalist:innen, Rechtsanwält:innen, Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen und weiteren im Umgang mit Whistleblowing erfahrenen Personen. Zudem wollen wir Journalist:innen und Gewerkschaftler:innen durch Workshops und Handreichungen für den Umgang mit Whistleblowern schulen. Mit unseren derzeit verfügbaren personellen Ressourcen wird dies aber schwer möglich sein.

Was Sie durch Ihre Spende beispielsweise ermöglichen
Was Sie bsp. durch Ihre Spende ermöglichen

Beratung von Organisationen

Wir unterstützen NGOs, Behörden und Unternehmen bei der Etablierung eines internen Whistleblowing-Management-Systems und einer hinweisgeberfreundlichen Organisationskultur.

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Beratung von NGOs

Gemeinsam mit anderen NGOs haben wir eine Selbstverpflichtung zum Whistleblowerschutz für zivilgesellschaftliche Organisationen entwickelt. Durch die Etablierung von Hinweisgebersystemen und einer hinweisgeberfreundlichen Organisationskultur könnten NGOs nicht nur frühzeitig internen Fehlentwicklungen entgegenwirken, sondern auch eine Vorreiterrolle beim Whistleblowerschutz einnehmen und einen Transformationsprozess anstoßen, der in weitere gesellschaftliche Bereiche hineinwirkt. Durch Beratungen, Schulungen und Informationsmaterial planen wir, NGOs hierbei zu unterstützen und so zu deren Capacity Building beizutragen. Ein Angebot, das wir NGOs mit Ihrer finanziellen Hilfe pro bono anbieten könnten.

Beratung von Unternehmen und Behörden

Das Hinweisgeberschutzgesetz verpflichtet Unternehmen, Behörden und Organisationen ab einer bestimmten Größe dazu, Hinweisgebersysteme einzuführen. Allerdings bestehen gerade in der Öffentlichen Verwaltung und bei kleinen und mittleren Unternehmen nach wie vor große Vorbehalte gegenüber Whistleblowing. Daher besteht gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten die große Gefahr, dass derartige Systeme nur pro forma etabliert werden. Dem wollen wir mit unsere Organisationsberatung entgegenwirken. Über Schulungen und Beratung zur Einführung und Optimierung von Hinweisgebersystemen wollen wir positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur (innerorganisatorische Demokratie, Fehlerfreundlichkeit) einerseits und die Einstellung der Arbeitnehmerschaft zum Whistleblowing andererseits nehmen. Gleichzeitig können wir so unseren Austausch mit der Wirtschaft intensivieren und neue Einnahmen generieren. In Anbetracht der großen Konkurrenz von Unternehmensberatungen, Anwaltskanzleien und Anbietern von Hinweisgebersystemen werden wir uns nur auf dem Markt etablieren können, wenn wir eine sehr zeitintensive Kundenakquise betreiben. Dafür fehlt uns derzeit das Personal und die Expertise.

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Erfahrungsberichte von Whistleblowern

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