Der internationale Fußballverband FIFA hat heute den Bericht von Transparency International (TI) zur Bekämpfung der Korruption in seinen eigenen Reihen zur Kenntnis genommen.
TI kritisiert darin die in der Vergangenheit undurchsichtige Gebarung der FIFA. Wenn sie wieder Vertrauen gewinnen wolle, müsse sie transparenter werden. „Fair play“ müsse nicht nur am Fußballfeld, sondern auch auch innerhalb der Organisation zur Regel werden.
Am 01 Juni 2011 war Joseph Blatter trotz Korruptionsvorwürfen für weitere vier Jahre zum FIFA Präsidenten wiedergewählt worden. Zehn tage später leitete die Ethikkommission der FIFA Verfahren gegen 16 Funktionäre der karibischen Fußballunion CFU ein.
Sehr ungelegen müsste daher für die FIFA die Nachricht gekommen sein, dass vorgestern eine polizeiliche Untersuchung gegen den brasilianer Ricardo Terra Teixeira wegen Betruges eingeleitet worden ist: Teixeira ist nicht nur Präsident des Organisationskomitees für die Fußball WM 2014, sondern auch Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees.
In einem Interview für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ vom 12. Juni hatte sich das Vorstandsmitglied und Sportexpertin von TI Deutschland, Sylvia Schenk, sehr skeptisch über die Reformwilligkeit der FIFA geäußert. In der heutigen TI Presseaussendung meinte sie:
“Führende Persönlichkeiten der Sportwelt haben eine besondere Verantwortung, integer zu handeln, und zwar nicht nur weil Sportarten wie der Fußball von Korruption z.B. in der Form von Spielabsprachen heimgesucht werden, sondern auch weil der Sport für die Menschen auf der ganzen Welt Vorbilder erzeugt, vor allem für die Jugend“.
Um der Korruption innerhalb der FIFA Herr zu werden, empfiehlt Transparency International in ihrem achtseitigen Bericht eine Reihe von Massnahmen zur Stärkung von Transparenz und Ehrlichkeit sowie zur Verhinderung von Bestechlichkeit.
Zum Instrumentarium der Korruptionsbekämpfung innerhalb der FIFA gehöre auch der Schutz von Whistleblowern, die Bestellung eines unabhängigen Ombudsmannes zur Prüfung von Korruptionshinweisen sowie schließlich auch die Verbreitung von Informationen über Whistleblower Beratungsstellen sowie über interne wie auch – vorzugsweise – externe Whistleblower Hotlines (Seite 6 – 7).
Whistleblowing Austria / Walter Gehr