Der Chaos Computer Club hat jetzt den Vortrag unseres Vereinsvorsitzenden auf der SIGINT10 – vom Mai 2010 in Köln – als Video online gestellt.
Wir dokumentieren den zugehörige Ankündigungstext:
Zivilcourage zeigen: Whistleblowing!
Whistleblowing: Demokratie braucht Zivilcourage und Transparenz
The presentation deals with the importance of whistleblowing and the hurdels it faces. Starting point is the need for information as a basis of a democracy and the lacks of transparency in several important areas of state, economy and society.
Dunkelräume in Wirtschaft und Verwaltung beschränken unsere Demokratie. Das Amtsgeheimnis triumphiert über Informationsfreiheit und übertriebener Schutz von Betriebs- und Geschäftsgeheimnisssen und Zwang zur Loyalität verhindern, dass die Öffentlichkeit rechtzeitig von Korruption, Umweltgefahren, Menschenrechtsverletzungen, Gesundheitsrisiken u.a.m.erfährt. Dass wir es rechtzeitig erfahren, wenn in der Wirtschaft öffentliche Interessen und die Einhaltung von Gesetzen dem Profitstreben geopfert werden. Am Ende bleibt uns dann nur noch mal wieder die Zeche zu zahlen.Whistleblower, Menschen die Zivilcourage zeigen und auf frühzeitig auf Missstände und Dreck im eigenen Laden hinweisen, werden als Nestbeschmutzer und Denunzianten verunglimpft, gemobbt oder gleich gekündigt. Deutsche Gesetze bieten ihnen keinen Schutz. Dies muss sich ändern und das Netz bietet Chancen. Chancen für einen Kulturwandel, eine Whistleblowing-Bewegung für mehr Transparenz und auch für Tools wie z.B. Wikileaks die ganz nebenbei den investigativen Journalismus neu definieren.
Aber soll wirklich alles öffentlich werden? Wie verträgt es sich mit Datenschutz, wenn ich Missstände und Schuldige beim Namen nennen, selbst aber anonym bleiben will? Wo bleibt die Qualität der Informationen? Muss und kann es heute noch Grenzen für Meinungsfreiheit vor allem im Netz geben, die nicht spätestens bei Versuch sie durchzusetzen in Zensur und Überwachungsstaat umschlagen? – Spannende Fragen für eine kontroverse Diskussion
Referent: Guido Strack vom Whistleblower-Netzwerk