Whistleblower decken Betrug durch Universitäten auf

Die Investmentbank Goldman Sachs ist auch Miteigentümerin von Hochschulen und Universitäten. Laut New York Times hält sie 41% an der Firma „Education Management Corporation“, welche in den U.S.A. 105 Einrichtungen für insgesamt 150.000 Studenten betreibt. Diese 105 Einrichtungen bestehen unter vier verschiedenen Namen: The Art Institute, Argosy University, BrownMackie College und South University.
Zwei Whistleblower sollen nun betrügerische Praktiken bei der Rekrutierung der Studenten aufgedeckt haben: sie werfen „Education Management Corp.“ vor, Anwerber alleine nach der Anzahl der Rekrutierungen bezahlt zu haben und diese ermutigt zu haben, unqualifizierte Studenten anzuwerben um die Rekrutierungszahlen hochzuschrauben.
Sogar Personen, die nicht zusammenhängend schreiben konnten oder einen Online Kurs belegen wollten, ohne selbst einen Computer zu besitzen, wurden rekrutiert. Vergleichbare Praktiken waren 2009 von einer anderen privaten Universität, der University of Phoenix in Arizona dank Hinweisen von Whistleblowern bekannt geworden.
Der Staat hat sich den Vorwürfen der Whistleblower Linntoya Washington und Michael T. Mahoney gegen „Education Management Corp.“ angeschlossen, denn solche Rekrutierungspraktiken sind gesetzwidrig. Das Unternehmen scheute anscheinend auch nicht davor zurück, die Notlage mancher Kunden auszunutzen, wie zum Beispiel die Hoffnung, einem eigenen Kind den Wegzug aus einer gefährlichen Wohngegend zu ermöglichen
Doch Jahr für Jahr bestätigte das Tochterunternehmen von Goldman Sachs die Rechtmässigkeit seiner Vorgangsweise und kassierte von Juli 2003 bis Juli 2001 insgesamt US-$ 11 Mrd. vom Staat in Form von Darlehen und Subventionen.
2010 machten die staatlichen Zuwendungen 89,3% der Einnahmen von  „Education Management Corp.“ aus. Eine republikanische Senatorin aus dem Bundesstaat Maine, Olympia J. Snowe, die mit dem Vorsitzenden des Verwaltungsrat von „Education Management Corp.“  Unternehmens verheiratet ist, soll signifikante Beteiligungen am Unternehmen halten.
Grundlagen für die Unterstützung des Staates für die Whistleblower ist der False Claims Act  Sollte bewiesen werden, dass die Bestätigungen „Education Management Corp.“ tatsächlich falsch waren, kann der Staat bis zum dreifachen Schadensumme (US-$ 33 Mrd.) zurückverlangen und dazu noch Strafzahlungen in Höhe von US-$5,500 bis US-$11,000 pro Falschmeldung.
Ein Whistleblower, der den Staat auf Missstände aufmerksam macht, erhält 15 bis 25% der von Staat auf diesem Wege eingetriebenen Forderungen.
Whistleblowing Austria / Walter Gehr

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