Wikileaks ist zurück!

Nachdem die Webseite wikileaks.org in den letzten Wochen nur einen Überarbeitungsvermerk zeigte und Wikileaks-Chef Assange vor allem mit Kritik an seinem Führungsstil, Vorwürfen sexuellen Missbrauchs und einer verweigerten Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in Schweden von sich reden machte hat sich Wikileaks in der letzten Nacht mit der Veröffentlichung von knapp 400.000 Dokumenten zum Irak-Krieg zurückgemeldet.

Wie schon bei der Veröffentlichung der Afghan-War-Logs handelt es sich wieder um Meldungen des US-Militärs (bis zur Klassifikation „geheim“). Erneut erfolgt die Veröffentlichung mit Unterstützung und Begleitung durch internationale Medien wobei neben Spiegel, Guardian und NewYorkTimes sowie diesmal auch BBC und Aljazzera mit von der Partie sind. Dabei fällt auf, dass die Abdeckung durch Spiegel-Online diesmal weitergehender ist, als bei den Afghan-War-Logs und auch elektronische Datenaufbereitungen enthält, die allerdings immer noch weit hinter denen des Guardian zurückbleiben. Inhaltlich steht vor allen in den englischsprachigen Medien der Vorwurf im Vordergrund die USA hätten Folter irakischer Behörden an irakischen Häftlingen zugelassen und ignoriert. Auf CNN gibt es auch ein Interview mit Julian Assange in welchem er von einer 5fachen Tötungsrate im Irak gegenüber Afghanistan spricht und das Interview abbricht, als es um die gegen ihn erhobenen Vorwürfe geht.

Das Pentagon, das zuletzt seine Vorwürfe hinsichtlich der Gefährlichkeit der Afghan-War-Logs für afghanische Informanten zurückgenommen hatte, bat die Medien schon vor der Veröffentlichung davon abzusehen und hat eine Spezialeinheit geschaffen, um sich mit Wikileaks und der Veröffentlichung geheimer Dokumente zu befassen. Der mutmaßliche Leaker Bradley Manning ist noch immer in Haft.

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