Wikileaks hat in Kooperation mit dem Spiegel, der New York Times und dem Guardian über 92.000 Einzeldokumente des Afghanistan-Krieges aus dem Zeitraum 2004 bis 2009 veröffentlicht. Während Spiegel.de sich auf Andeutungen beschränkt gibt es bei der New York Times schon recht detaillierte Übersichten. Der Guardian bietet neben einem Einführungsvideo interaktive Karten und ein Spreadsheet im Download an und ruft die Öffentlichkeit zur Analyse der Daten auf.
Ebenfalls beim Guardian findet sich ein Videobotschaft von Julian Assange in der dieser die Veröffentlichung in die Tradition der von Daniel Ellsberg veröffentlichten Pentagon-Papers stellt und die Vorteile der Verfüg- und Kommentierbarkeit im Internet sowie die zeitnahe Veröffentlichung der jetzigen Daten betont.
Demokratie also Volksherrschaft setzt Wissen des Volkes voraus, zumindest jedoch, dass sich die Bevölkerung Informationen beschaffen kann. Der von Militär und Regierungen favorisierte embedded journalism hat bewiesen, dass er nur zur Desinformation taugte. Man darf gespannt sein, wie sich der Journalismus a la Wikileaks insoweit bewähren und ob er auch zu entscheidenden politischen Veränderungen beitragen wird. Es wäre an der Zeit!
Update: Jetzt hat Wikileaks die Rohdaten und das Weiße Haus ein Statement veröffentlicht. Hier noch mehr vom Weißen Haus.