So soll der deutsche Titel eines Buches von Per-Yngve Monsen lauten, welches bereits vor einem Monat im norwegischen Original erschienen ist. Für die deutsche Ausgabe laufen derzeit noch die Gespräche mit möglichen Verlegern. Hier aber schon einmal eine Rohübersetzung der englischen Verlagsankündiung:
„Das Buch schildert die Geschichte von Monsen und wie Whistleblowing sein normales Leben in einen jahrelangen Alptraum verwandelte. Er war als Chefrechnungsprüfer bei Siemens Norwegen beschäftigt und legt in seinem Buch dar, das Betrug und Korruption Teil der Firmenpolitik waren. Die Beschäftigten mussten Ethikstandards unterschreiben, es wurde von ihnen aber gerade nicht erwartet sich daran auch zu halten.
Als Monsen die deutsche Zentrale von Siemens anonym über den großen Betrug am norwegischen Militär informierte startete die Chefetage von Siemens Norwegen ihre gnadenlose Suche nach dem „Maulwurf“.
Im Laufe der letzten Jahre wird Siemens als eine der korruptesten Firmen der Welt geführt. Die U.S. Security and Exchange Commission (die US Börsenaufsicht) hat formale Untersuchungen eingeleitet, die Firma steht auf der Anti-Korruptionsliste von Nigeria und Untersuchungen sind anhängig in Liechtenstein, Norwegen, der Schweiz, Italien, Griechenland und Deutschland.
Dieses dichte und gut dokumentierte Buch verschafft Einblicke und neue Erkenntnisse über die massiven Enthüllungen wie Siemens seine Geschäfte erledigt. Es ist außerdem eine traurige Bestätigung dafür wie wenig Whistleblower in Europa geschützt sind.“
In einer aktuellen Email an das Whistleblower-Netzwerk berichtet Monsen davon, dass Siemens in Norwegen Widerspruch gegen eine Strafe wegen vorsätzlichen Betruges eingelegt hat und jetzt den Rechtsweg beschreitet. Kommt es zu einer Strafe könnte dies Siemens möglicherweise sogar zu einer zeitweisen Einstellung der Geschäfte in Norwegen zwingen und viele Beschäftigte arbeitslos werden lassen.
Monsen selbst könnte in einem solchen Prozess als Kronzeuge gehört werden, freut sich aber nicht darauf. Zugleich befürchtet er dass selbst die norwegische Regierung vor einer Verschärfung der Konfrontation mit Siemens zurückschrecken könnte und sieht sich anonymen Anfeindungen und Drohungen gegen sein Leben und seine Familie ausgesetzt. Dennoch setzt Monsen seine Arbeit für Whistleblower bei Explisit fort.
Sobald „Ein Maulwurf bei Siemens“ erscheint, gibt es hier weitere Informationen, vorerst aber gilt: wer Norwegisch kann ist klar im Vorteil.