Undank gegenüber Flugsicherheits-Whistleblower:
Der Flugsicherheitsbegleiter Robert MacLean versuchte 2003 zunächst intern auf die Gefahren einer neuen Regelung der TSA (Transportation Security Agency), die zur Kosteneinsparung den Einsatz der Sicherheitsbegleiter stark zurückfahren wollte, aufmerksam zu machen, wurde aber strikt abgewiesen. Seine darauffolgende Veröffentlichung der potentiellen Gefahr war erfolgreich und der empörte Kongress stampfte die Regelung innerhalb kürzester Zeit ein.
MacLean wurde allerdings kein Dank zuteil, nach seiner Entdeckung 2006 wurde er von der TSA entlassen und sein Fall wird nun vor Gericht verhandelt.
Commdiginews, „The rights of whistleblowers vs. the Federal Government“, Allan C. Brownfeld
Warum musste Snowden fliehen?
Interessanter Beitrag des BR zur Bekämpfung des Whistleblowing in den USA nach 9/11. Interviewt werden unter anderem Jesselyn Radack (Leiterin des Government Accountability Project) und die NSA-Whistleblower Thomas Drake, William Binney und Russ Tice. Es wird unter Bezugnahme auf die Schicksale der Whistleblower vor Snowden deutlich, warum er sich nicht einfach intern offenbaren konnte und schließlich fliehen musste.
BR 2, „Heimat der Mutigen – Whistleblowing in den USA“, Dieter Wulf
Ökonomisiertes Whistleblowing:
Die Website Slur, die im Juli starten soll, hat ein äußerst kontroverses Geschäftsmodell entwickelt: Dort sollen Informationen anonym an den Meistbietenden verkauft werden können. Mit Whistleblowing hat das nicht mehr viel zu tun, denn dadurch werden Missstände nicht öffentlich gemacht, sondern Tür und Tor für Erpressung und andere Verbrechen geöffnet, die nicht dem öffentlichen Interesse, sondern einzelnen Profitinteressen dienen.
NZZ, „Slur soll Wikileaks 2.0 werden“, Henning Steier
Film-Tipps:
Die Dokumentation „The Internet’s Own Boy: The Story of Aaron Swartz“ zum Leben des Internet-Aktivisten Aaron Swartz, der 2013 angesichts einer möglichen 35-jährigen Gefängnisstrafe Selbstmord beging, ist in der deutschen Fassung in der ZDF-Mediathek verfügbar.
„The Internet’s Own Boy: The Story of Aaron Swartz“, Brian Knappenberger
Am Montagabend um 22:45 sendet die ARD den Film „Jagd auf Snowden“, der in Kooperation von NDR, WDR, Süddeutsche Zeitung und Danmarks Radio produziert wurde. Darin wird die Geschichte der Flucht Snowdens erzählt.
„Jagd auf Snowden“ , John Goetz & Poul-Erik Heilbuth
Die Vorpremiere des Filmes fand bereits am Sonntag, den 11. Januar 2015 im Babylon-Kino in Berlin statt. Auch Vertreter des Whistleblowernetzwerkes waren unter den ersten Zuschauen. Der Film zeichnet die Flucht Snowdens aus Hongkong nach und enthält auch ein Interview mit dem ehemaligen CIA-Chef Michael Hayden. Die heute Abend in der ARD gezeigte Fassung ist um einige Minuten kürzer als der Premierenfilm.