Seit heute sind die US-Diplomatendepeschen bei WikiLeaks alle unrezensiert zugänglich. Wie es dazu kam, kann z.B. bei Spiegel-Online nachgelesen werden. Damit hat sich dann auch bei WikiLeaks selbst bewahrheitet, was Whistleblower-Netzwerk schon im April 2009 an die Spitze seiner Thesen zu WikiLeaks stellte: „Leaking lässt sich letztlich nie komplett verhindern“.
Dies alles bietet auch durchaus einen weiteren Grund an der Funktionsfähigkeit von WikiLeaks zu zweifeln und Whistleblowern zu empfehlen, sich nach Alternativen umzuschauen. Allerdings sollte man die Kirche auch im Dorf lassen. Ersten gibt es keine Anzeichen dafür dass WikiLeaks seine eigene Quelle verraten hat, man könnte sogar sagen dass WikiLeaks nunmehr eigentlich nur sein ursprüngliches Versprechen der Vollständigen Veröffentlichung eingelöst hat. Zweitens wissen die US-Behörden seit nunmehr fast einen Jahr welche Daten ihnen abhanden gekommen sind, hätten besonders bedrohte Informanten also längst in Sicherheit bringen können, z.B. durch sinnvolle Umnutzung der Rendition-Flieger. Oder haben die etwa auf Julian Assange & Co. vertraut?
Mehr zum Thema und auch eine Reaktion auf die absurden Forderungen von Siegfried Kauder, findet sich auch in diversen Stellungnahmen und Interviews unseres Vorsitzenden Guido Strack, z.B. bei Taz, Stuttgarter Zeitung, DLF gleich bei SWR1 und morgen ab 14:00 Uhr in breitband auf Deutschlandradio Kultur.