Cathy James, die Leiterin der britischen Whistleblowing Einrichtung „Public Concern at Work“ veröffentlichte in der gestrigen Ausgabe der Zeitung The Observer folgenden Kommentar:
„Nick Cohens Zeilen („Das Gesetz soll die Whistleblower schützen und nicht knebeln„) unterstreichen das Dilemma der Whistleblower – wie können wir danach streben, Parrhesia (d.h. die „freie“ oder „wahrhafte“ Rede) zu ermutigen und den schädlichen Auswirkungen von Missständen oder Vergehen am Arbeitsplatz vorzubeugen und dabei gleichzeitig diejenigen zu schützen, die sich Gehör verschaffen und die Hierarchie herausfordern ?
Eines ist sicher – Arbeitnehmer sind oft die ersten, die erkennen, das etwas falsch läuft und sollten daher als die Augen und Ohren jedweder Organisation anerkannt werden. Immer wieder werden aber diejenigen, die Missstände hinterfragen eher als Problem angesehen und nicht der Umstand, auf den sie hinweisen.
Immer wieder wird der Überbringer der Nachricht umgebracht und die Nachricht ignoriert. Wir hier bei Public Concern at Work versuchen, das zu ändern, indem wir denjenigen helfen, die dem Dilemma ausgesetzt sind, ob und gegebenenfalls wie man sich Gehör verschafft, so dass die Nachricht von jenen gehört wird die daraufhin handeln können und sollten.
Wir müssen mehr daran arbeiten, innerhalb unseres Arbeitsumfeldes klarzumachen, dass Dissens eine gute Sache sowie ein Zeichen von Offenheit und Transparenz ist.
Cathy James“
Whistlleblowing Austria / Walter Gehr