Gleich auf mit Mexiko, Mali und Mosambique sieht der jetzt veröffentlichte weltweite Korruptionsindex des Meinungsforschungsunternehmens Gallup Deutschland auf den Plätzen 48 bis 51.
Der Index will die Wahrscheinlichkeit der Bevölkerungen messen, dass diese in den staatlichen Stellen und Unternehmen ihres jeweiligen Landes Korruption empfinden oder erleben. Signifikate Korrelationen bestehen dabei zur Zufriedenheit mit der eigenen Führung und der persönlichen Freiheit. Der Gallup Index wurde weltweit, in 101 Ländern, nach einheitlichen Maßstäben erhoben.
Bemerkenswert ist, dass der Gallup-Korruptionsindex grundsätzlich eine hohe Übereinstimmung mit dem Corruption Perception Index (CPI 2006) von Transparency International aufweist (r>= 0,70) und acht der Top 10 von Gallup auch unter den TOP 10 im CPI 2006 zu finden sind (z.B. Finnland, Dänemark, Neuseeland und Singapur).
Deutschland liegt im CPI 2006 jedoch auf Platz 16 von 163, hier besteht also ein immenser Unterschied. Zurückzuführen sein könnte dieser Unterschied darauf, dass der CPI nicht auf die Bevölkerung sondern auf die Korruptionswahrnehmung von Führungseliten abstellt. Gerade in Deutschland scheinen diese demnach kaum ein Korruptionsproblem wahrnehmen zu können oder zu wollen, die Bevölkerung aber sehr wohl – weitere Belege für diese These liefert der Blick in die aktuellen Nachrichten.