Sechs Monate lang hat Transparency International in der Schweiz eine Hotline für «Whistleblower» betrieben. In der Zeit wurden nur 24 Fälle gemeldet, zwei Drittel davon ernsthafter Natur. Das berichtet 20min.
Grund: Die Angst der Hinweisgeber, ihren Job zu verlieren. Die Schweizer TI-Direktorin Anne Schwöbel stellt auch fest, dass in den meisten Fällen ein Angestellter tatsächlich seine Stelle verliert, wenn er auf einen Korruptionsfall an seinem Arbeitsort hinweist. Die Hotline garantiert zwar Anonymität – bietet aber keinen weiteren Schutz etwa gegen Entlassung oder andere Sanktionen.
In der Schweiz scheint sich aber etwas zu tun: Der Ständerat verlangt vom Bundesrat einen Gesetzesvorschlag, der Hinweisgeber in der Privatwirtschaft und in der öffentlichen Verwaltung in solchen Fällen vor ungerechtfertigter Entlassung schützt. Ausserdem beauftragte die Eidgenössische Finanzkontrolle die Bundeskanzlei, auf ihrer Internetseite einen Link für Hinweisgeber einzurichten.