Seit 2001 hat Südafrika eine umfassende Whistleblower Schutzgesetzgebung, den Protected Disclosure Act No. 26, 2000.
Zehn Jahre danach hat nun das „Open Democracy Advice Centre“ (ODAC), eine südafrikanische Nicht-Regierungsorganisation (NGO), die sich für größere Transparenz und Informationsfreiheit einsetzt, eine „Nationale Whistleblowing Woche“ für den Zeitraum vom 17. bis 23 Oktober 2011 ausgerufen. Unterstützt wird sie dabei von der größten südafrikanischen Mediengruppe Primedia sowie von unabhängigen Zeitungen.
Da zu hoffen ist, dass auch hierzulande in absehbarer Zukunft derartige Medienkampagnen von statten gehen werden, wird nachstehend der Wortlaut des Kampagnentextes in einer deutschsprachigen Arbeitsübersetzung wiedergegeben:
„Nationale Whistleblowing Woche
Korruption und Betrug kostet den Südafrikanern jährlich über R100 Mrd (€ 92 Mio). Darüber hinaus wirkt Korruption zersetzend auf unsere Gesellschaft. Sie ist dafür verantwortlich, dass uns internationale Investitionen verloren gehen, unser Vertrauen in öffentliche Institutionen schwindet und eine Kultur der Straflosigkeit gefördert wird.
Laut eine Bericht der internationalen Wirtschaftsprüfungs-gesellschaft BDO aus dem Jahre 2010 „hält Südafrika den weltweit zweiten Rang bei der Anzahl von Betrugs- und Korruptionsvorkomnissen“. Transparency International weist unserem Land den 55. von 180 Plätzen in seinem Korruptions-Perzeptions-Index 2009 zu. Global Financial Integrity, eine Forschungsgruppe aus Washington hat ausgerechnet, dass
R185 Mrd. (€ 171 Mio.) an illegalen Geldern Südafrika seit 1994 verlassen haben. In dieser Ziffer sind Gelder die aus illegalen Aktivitäten wie Schmuggel und Geldwäsche nicht enthalten, sodass die wirkliche Ziffer noch viel höher ist.
Stellen Sie sich vor, wie viele Arbeitsplätze hätten geschaffen, und wie viele Schulen, Spitäler, Strassen und Brücken mit diesem Geld hätten gebaut werden können. Es ist an der Zeit, den Missständen Einhalt zu gebieten.
Korruption zu bekämpfen fängt beim Einzelnen an. Kleine Akte der Zivilcourage können massive Auswirkungen haben. Enron. Das Waffengeschäft . Steve Bikos Tod. Wikileaks. Diese und viele andere Skandale wurden durch tapfere Individuen, die bereit waren, eine klare Haltung einzunehmen, ans Tageslicht gebracht.
Aus diesem Grund startet das Open Democracy Advice Centre (ODAC) eine Nationale Whistleblowing Woche vom 17.-23. Oktober 2011.
ODAC kann auf eine lange Erfahrung bei der rechtlichen Beratung von Whistleblowern hinweisen, und für manche hat es deren rechtliche Vertretung übernommen.
Die Kampagne wird potentielle Whistleblower dazu ermutigen, sicher und unter fachmännischer Beratung sowie im Wissen um die bestehende Whistleblowing Gesetzgebung ihre Hinweise zu deponieren.
Die Kampagne wird bestehen aus:
- der Lancierung der Nationalen Whistleblowing Helpline:
0800-WHISTLE
- der Lancierung der Nationalen Whistleblowing Website:
www.blowthewhistle.org.za , die rasch und einfach darüber
Auskunft geben wird, wann und wie man seine Hinweise geben
soll.
- Öffentliche Ankündigungen durch die Kampagnen Botschafter
Xolani Gwala, Max du Preez, John Perlman und andere
- Öffentliche Veranstaltungen während des Zeitraumes
17.-23. Oktober 2011
- Zeitungs- und Radiodebatten über die Auswirkung von
Whistleblowing auf Betrug und Korruption
- Eine Kampagne, die über das soziale Netzwerk
www.facebook.com/www.blowthewhistle.org.za unterstützt
werden kann
Eine Internet Kampagne
Weitere Informationen erhältlich bei:
Naashon Zalk,Naashon Zalk Media, E-mail nzm@naashon.co.za, Tel.: 084-869-3935
oder
Beverley Houston, Media Spot, E-mail beverley@mediaspot.co.za, Tel.: 082-824-8617„
Whistleblowing Austria / Walter Gehr