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Liebe Mitglieder, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, sehr geehrte Damen und Herren,
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mit unserem neuen Projekt wollen wir Whistleblower „zur Aufdeckung von Gefahren und Risiken für Umwelt und Klima ermutigen“. Wie wir dafür vorgehen wollen und warum wir gerade in diesem Bereich auf Whistleblower angewiesen sind, erfahren Sie in diesem Newsletter.
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Vergehen gegen Umwelt und Klima oft unentdeckt
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Illegale Abholzung und Abfallentsorgung, Boden- und Wasserverschmutzung, Einführung invasiver Arten und illegaler Handel mit klimaschädlichen Stoffen – die Liste der Umweltstraftaten ist lang. Der jährliche Schaden durch Umweltkriminalität wird auf bis zu 281 Milliarden US-Dollar geschätzt. Der größte Anteil entfällt dabei auf illegale Rodungen.
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Neben diesen eindeutig illegalen Aktivitäten gibt es die Grauzone des Greenwashings. Unternehmen verschleiern den Schaden, den sie an Umwelt und Klima verursachen und präsentieren sich und ihre Produkte fälschlicherweise als nachhaltig.
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Häufig bleiben Vergehen gegen Umwelt und Klima aufgrund von Kontroll- und Regelungslücken unentdeckt und ungeahndet. Die Zusammenarbeit von Behörden verschiedener Staaten ist unzureichend, teilweise besteht wenig Interesse an der Behebung des Missstands. Komplexe Liefer- und Unternehmensstrukturen erschweren es, Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen Missstände und Fehlverhalten zu identifizieren.
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Beitrag von Whistleblowern zum Umwelt- und Klimaschutz
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Whistleblower können hier Abhilfe leisten. Durch ihre berufliche Tätigkeit erfahren sie frühzeitig von Fehlentwicklungen. Ob es sich dabei um einen Rechtsverstoß handelt, ist für sie häufig nicht eindeutig feststellbar, da Regelungen im Umwelt- und Klimaschutzbereich über viele Gesetze verteilt sind. Diese Unsicherheit lässt viele potenzielle Whistleblower zögern. Wenn sie sich für eine interne oder externe Meldung entscheiden, stoßen sie nicht immer auf offene Ohren. Oft verändert sich erst auf öffentlichen Druck hin etwas, wie die zwei folgenden Beispiele verdeutlichen:
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1. Betrug mit CO2-Kompensationsmaßnahmen: Deutsche Mineralölkonzerne haben in China Maßnahmen für CO2-Einsparungen im Öl-Sektor finanziert, um ihre gesetzlichen Klimaziele zu erfüllen. Bereits vor einem Jahr wies ein Whistleblower das Bundesumweltamt darauf hin, dass eine Vielzahl der Projekte nicht existiert. Erst mit Beginn der Medienberichterstattung im April begann die Behörde den Hinweisen ernsthaft nachzugehen. Ende Mai beschloss die Bundesregierung, dass deutsche Mineralölkonzerne ihre gesetzlichen Klimaschutzvorgaben ab 2025 nicht mehr mit CO2-Reduktionsprojekten im Ausland erfüllen dürfen. Zuvor hatte das Bundesumweltministerium eingeräumt, dass das System betrugsanfällig sei.
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2. Greenwashing bei der Deutsche-Bank-Tochter DWS: Desiree Fixler stellte als damalige Group Sustainability Officer der DWS fest, dass ein deutlich kleinerer Anteil des DWS-Anlagevolumens die ESG-Nachhaltigkeitskriterien erfüllte als vorgegeben. Bei der DWS existierte nicht einmal ein System, um die dafür notwendigen Daten zu ermitteln. Desiree Fixler meldete ihre Bedenken zunächst intern, woraufhin sie entlassen wurde. Im Oktober 2021 wandte sie sich an die Öffentlichkeit. Es folgten u.a. eine öffentliche Debatte über die Mängel bei Nachhaltigkeitsstandards und Ermittlungen wegen Kapitalanlagebetrugs. Die amerikanische Börsenaufsicht SEC verurteilte die DWS zu einer Strafe in Höhe von 19 Millionen US-Dollar (09/2023).
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Zwei Beispiele, die zeigen, was Whistleblower bewirken können, aber auch auf was für Schwierigkeiten sie stoßen. Diese Unsicherheit lässt viele potenzielle Whistleblower zögern.
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Aufbau eines breiten Netzwerks aus Anlaufstellen für Whistleblower
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Mit unserem individuellem Beratungs- und Informationsangebot bieten wir bereits seit langem Hilfestellungen für Whistleblower. Dieses wollen wir um ein spezielles Angebot für Klima- und Umweltschutz-Whistleblower erweitern. Derzeit erstellen wir beispielsweise FAQs mit Hinweisen zur Rechtslage, Anlaufstellen und möglichen Vorgehensweisen beim Whistleblowing.
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Umwelt- und Klimaschutzinitiativen wollen wir beim Aufbau eigener Anlaufstellen für externe Whistleblower unterstützen, z.B. durch Handreichungen, Workshops, die Einrichtung von geschützten Kommunikationskanälen und gemeinsamer Fallbearbeitung. Für viele Whistleblower, die auf Gefahren für Umwelt und Klima stoßen, sind diese Initiativen und NGOs der naheliegendste Ansprechpartner.
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Weitere Informationen und Materialien zu dem Projekt finden sie demnächst unter auf einer eigenen Projekt-Webseite.
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Ihre Unterstützung ist gefragt!
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Leisten können wir all dies nur, weil wir mit Dr. Christine Heybl eine neue Teilzeit-Referentin für das Projekt eingestellt haben. Sie steht Ihnen für Fragen und Anregungen rund um das Projekt zur Verfügung (heybl@whistleblower-net.de). Vielleicht haben Sie z.B. Kontakte zu Umwelt- und Klimaschutzinitiativen, die uns weiterhelfen können.
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Finanziert wird die Stelle von Christine Heybl aus einer Förderung der Postcode-Stiftung und den Zuwendungen unserer Vereinsmitglieder, Förderer*innen und Spender*innen – vielen Dank dafür. Die Beiträge unserer Vereins- und Förderer*innen ziehen wir in diesen Tagen ein. Wer noch Förderer*in werden möchte, findet hier das Beitrittsformular. Über Spenden freuen wir uns ebenfalls.
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Dr. Christine Heybl Referentin für Klima und Umwelt
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Kosmas Zittel Geschäftsführer
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*** Wir haben eine neue Büro-Adresse ***
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Whistleblower-Netzwerk e.V. (WBN)
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